Bei der Inbetriebnahme einer Anlage oder Maschine kann es erforderlich sein, die an den Ein- und Ausgängen anliegenden Werte zu "erzwingen". Wenn ein Gerät dies unterstützt, können Sie zu diesem Zweck spezielle "Kraftvariablen" erzeugen lassen und diese z.B. in einer HMI-Visualisierung verwenden.
Erfordernis: Das Gerät unterstützt diese Funktion. Sie haben ein Projekt, in dem eine
I/O-Map für das Gerät konfiguriert ist und das ein Programmobjekt PLC_PRG
enthält.
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Öffnen Sie den Geräteeditor, „Registerkarte SPS-Einstellungen“, durch Doppelklick auf das Geräteobjekt im Gerätebaum.
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Aktivieren Sie die Option „Force-Variablen für IO-Mapping generieren“.
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Drücken Sie [F11], um die Anwendung zu kompilieren.
Für jeden E/A-Kanal werden zwei Variablen nach der folgenden Syntax angelegt, wobei Leerzeichen im Kanalnamen durch Unterstriche ersetzt werden:
<device name>_<channel name>_<IECaddress>_force
vom TypBOOL
zur Aktivierung und Deaktivierung des Forcierens<device name>_<channel name>_<IECaddress>_value
des Datentyps des Kanals, um den Wert zu definieren, den Sie dem Kanal aufzwingen wollenDiese Variablen sind im Eingabeassistenten in der Kategorie „Variables“ / „IoConfig_Globals_Force_Variables verfügbar.“ Sie können sie unter CODESYS in Programmierobjekten, in Visualisierungen, in der Symbolkonfiguration usw. verwenden.
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Öffnen Sie den Funktionsblock „PLC_PRG“, setzen Sie den Fokus in den Implementierungsteil und drücken Sie F2.
Der Eingabeassistent wird geöffnet. Die Variablen sind in der Kategorie „Variables“ / „IoConfig_Globals_Force_Variables“ wie oben beschrieben verfügbar.
Eine steigende Flanke am Eingang "Force Variable" aktiviert das Forcen des jeweiligen Ein- oder Ausgangs mit dem durch die "Value Variable" vorgegebenen Wert. Eine fallende Flanke schaltet das Forcing aus. Die Deaktivierung durch Zurücksetzen der "Force"-Variablen auf
FALSE
ist die Voraussetzung dafür, dass ein neuer Wert erzwungen werden kann.
Beachten Sie die folgenden Einschränkungen.
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Das Forcen über die impliziten Force-Variablen ist nur für Kanäle möglich, die im „I/O Mapping“ des Gerätes auf eine bestehende oder neu angelegte Variable gemappt sind.
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Das Forcen über die impliziten Force-Variablen ist nicht möglich für unbenutzte Ein- und Ausgänge oder solche, die über eine AT-Deklaration in einem Anwendungsprogramm auf eine Variable abgebildet werden.
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E/A-Kanäle, die Sie über den Mechanismus erzwingen wollen, müssen von CODESYS in mindestens einer Task verwendet werden.
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CODESYS kennzeichnet erzwungene Eingänge in der Überwachung durch das rote Force-Symbol, nicht aber erzwungene Ein-/Ausgänge. Der erzwungene Wert wird vom E/A-Treiber nur implizit zum Schreiben auf das Gerät verwendet.
Für weitere Informationen siehe: ⮫ „Erzwingen und Schreiben von Variablen “
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Siehe auch: ⮫ PLC-Einstellungen