Adressierung bedeutet: Die Topologie des Kontrollnetzes wird auf eindeutige Adressen abgebildet.
Eine Knotenadresse ist hierarchisch aufgebaut:
Für jede Netzverbindung ermittelt der zugehörige Blocktreiber eine lokale Adresse, die den Knoten innerhalb des lokalen Netzes eindeutig identifiziert. Die vollständige Knotenadresse wird wie folgt gebildet: Der lokalen Adresse wird der Subnetzindex des lokalen Netzes vorangestellt, der von der übergeordneten Stelle zugewiesen wurde. Der Teilnetzindex wird wiederum vor die Knotenadresse des übergeordneten Netzes gesetzt.
Die Länge des Subnetzindexes (in Bits) wird dabei vom Gerät bestimmt. Die Länge der lokalen Adresse hängt dagegen von der Art des Netzes ab.
Ein Knoten ohne Hauptnetz ist ein Knoten der obersten Ebene mit der Adresse 0. Ein Knoten mit einem Hauptnetz, der kein übergeordnetes Element enthält, ist ebenfalls ein Knoten der obersten Ebene. Es wird die lokale Adresse des Hauptnetzes angegeben.
Hier sehen Sie ein Beispiel für ein Kontrollnetz:

Im Beispiel werden die Adressen der Knoten in hexadezimaler Schreibweise dargestellt.
Die ersten 4 Ziffern stehen für die Adresse der jeweiligen Muttergesellschaft im Hauptnetz,
zum Beispiel 0x007A=122
für PLC1
. Das nächste Byte (in blauer Schrift) ist für den Subnetzindex reserviert und wird
von der lokalen Adresse gefolgt (Beispiel: C=12
für Node-ID 12
). Die Strukturierung der Adressen ermöglicht einen schlanken Routing-Algorithmus.
Routing-Tabellen zum Beispiel sind damit überflüssig. Informationen werden nur lokal
abgefragt: über die eigene Adresse und über die Adresse des übergeordneten Knotens.
Auf dieser Grundlage kann ein Knoten die Datenpakete korrekt verarbeiten:
-
Wenn die Zieladresse mit der Adresse des aktuellen Knotens übereinstimmt, dann ist dieser als Empfänger gemeint.
-
Beginnt die Zieladresse mit der Adresse des aktuellen Knotens, so ist das Datenpaket entweder direkt für ein Kind oder für einen Nachkommen des Knotens bestimmt und muss weitergeleitet werden.
-
In allen anderen Fällen ist der Empfänger kein Nachkomme des aktuellen Knotens und das Datenpaket muss an seinen eigenen Elternteil weitergeleitet werden.
Ein Sonderfall ist die relative Adressierung: Relative Adressen enthalten nicht die Knotennummer des Empfängers, sondern beschreiben direkt den Weg vom Absender zum Empfänger. Das Prinzip ist ähnlich wie der relative Pfad im Dateisystem: Die Adresse besteht aus der Anzahl der Schritte, über die das Paket nach oben transportiert werden muss. Dies sind die Schritte zum entsprechenden Elternteil und vom nachfolgenden Pfad abwärts zum Zielknoten.
Der Vorteil der relativen Adressierung besteht darin, dass zwei Knoten im selben Teilbaum weiterhin kommunizieren können, wenn der gesamte Teilbaum an eine andere Stelle im gesamten Netz verschoben wird. Während die absolute Knotenadressierung aufgrund dieser Verschiebung geändert werden muss, ist die relative Adressierung weiterhin gültig.
Adressermittlung
Damit ein Knoten seine eigene Adresse kennt, muss er entweder die Adresse seines übergeordneten Knotens kennen oder wissen, dass er ein Knoten der obersten Ebene ist. Zu diesem Zweck sendet der Knoten während des Bootvorgangs eine Nachricht an alle Netzwerkgeräte zur Adressbestimmung. Solange er keine Antwort auf diese Nachricht erhält, betrachtet sich der Knoten als Knoten der obersten Ebene, sucht aber weiter nach einem möglichen Elternteil. Ein übergeordneter Knoten antwortet, indem er seine Adresse bekannt gibt. Der Knoten vervollständigt also selbständig seine Adresse und gibt sie den Subnetzen bekannt.
Eine Adressermittlung kann während des Bootvorgangs oder auf Anfrage des für die Programmierung verwendeten PCs durchgeführt werden.